CHICHEN ITZA

Das Wirken des Volkes der Itza wird von der Forschung unterschiedlich interpretiert. Es war höchstwahrscheinlich ein Mayavolk aus dem Gebiet Tabascos, welches wohl hauptsächlich über den Seeweg nach Yucatan gelangte. Mit ihrem Einfluss gelang der Stadt Chichen Itza ("Der Brunnen der Itza" oder "Brunnenmund der Itza") der unaufhaltsame Aufstieg. Die wirkliche Herkunft der Itza und ihre Ankunft in Yucatan ist nicht eindeutig geklärt. Einige Quellen sprechen von der Gegend Tikals andere von weit im Norden liegenden Gebieten. Unterschiedlich wird auch ihre Einflussnahme interpretiert. Alte Quellen stellen sie als Eroberer dar, wobei nicht sicher ist, ob dies in Kriegen geschah oder durch ihren intensiven Handelsdrang. Ihr kultureller Einfluss ist unumstritten. In Chichen Itza wird ab dem Jahr 618 n.Chr. heftig mit neuen Stileinflüssen gebaut. Die Itza betrieben intensiv Seehandel und erweiterten ihren Einfluss bis weit ins Inland der Halbinsel.

Neuere Erkenntnisse führen zu den Chontal-Maya und Putun-Maya. Auffällig für jeden, der in Yucatan einmal mehrere Fundorte besucht hat, ist die völlig unterschiedliche Architektur von Chichen Itza, im gegensatz zu Coba, Tulum, Uxmal oder anderen.

Zu jener Zeit (9.-12.Jhrh.) war die Mayawelt im Umbruch, es entstand eine neue soziale und politische Ordnung, welche auf dem Regierungsprinzip "mul tepal" aufbaute, was soviel bedeutet wie "kollegiale Herrschaft". Chichen Itza wurde nach dem Sieg über das Reich Yaxuna, kulturelles und hegemoniales Zentrum eines Verbundes mehrerer Mayafürsten und einer aristokratischen Oberschicht.

Chicen Itza war wahrscheinlich bei den frühen Maya nicht vielmehr als ein ritueller Treffpunkt. Die Cenote (Opferbrunnen) wurden schon vor Ankunft der Itza benutzt. Der Tempel Kukulkans (was, wie Quetzalcoatl --> "die gefiederte Schlange bedeutet") wurde mehrmals überbaut und erweitert. Der Höhepunkt fand unter dem Einfluß der Tolteken statt, die sich recht gut mit den Itza verstanden. Man muss sich vorstellen, dass viele verschiedene Volksgruppen in Yucatan zusammentrafen, die durch die vorhergegangen Kriege jener Zeit verstreut wurden oder sich neu organisieren mußten. Während in Chichen Itza ein Bund aus Itza-, Maya- und Toltekenfürsten herrschten, gab es im Land auch noch traditionelle und orthodoxe Maya, wie der der mächtigen Stadt Cobá, die im Osten lag und als Gegner anzusehen waren.

In Chichen Itza verschmelzen die Stile von Maya und den Tolteken aus dem Hochland Mexikos zu einer Einheit und beweisen die Koexistenz der beiden Völker. Die Bauherren hatten damals schon die Pyramide genau so ausgerichtet, dass die Strahlen der Sonne an den Tagen der Sommer- und Wintersonnenwende, auf den Stufen der Pyramide ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten erzeugen, welches am unteren Kopf der gefiederten Schlange endet. Man könnte den Eindruck bekommen, die "gefiederte Schlange" (Quetzalcoatl oder auch Kukulkan genannt) steigt vom Himmel herab, was den Mythen der Maya entspricht.

Der Einfluss der Itza auf die Entwicklung Stadt war sehr groß. Obwohl auch ein Mayavolk, wurden sie von den schon lange in Yucatans ansässigen Mayas nicht geliebt, aber lange Zeit erduldet. Da die Herrscher der Itza im Gegensatz zu den klassischen Maya nicht damit fortfuhren ihre Geschichte aufzuschreiben, bleibt vieles im Dunkeln. Anzunehmen ist, dass mehrere Personen, gleichberechtigten politischen Einfluss hatten. Es könnten Familienmitglieder aber auch Mischungen mehrerer Familien gewesen sein.

Im Gegensatz zu der Kunst der klassischen Maya, finden sich bei den in Chichen Itza so zahlreich vorhandenen skulpierten Steinplatten, Pfeiler, Pfosten und Türstürze, welche als Vollplastiken und Wandgemälde dienten, nicht der Verherrlichung von Königen, sondern von Menschengruppen in Prozessionszügen. Man findet Gruppen von Edelleuten, wie Kriegern und Gefangenen. Die Herrscher Chichen Itzas haben viele Kriege geführt und ihren Einflußbereich stetig vergrößert. Mit modernen Worten würden wir die zur damaligen Zeit herrschende Kriegsführung der Methode "verbrannte Erde" zuschreiben, die sich schon beim Untergang der der Tolteken zeigte. Besiegte Städte wurden nicht selten bis auf die Grundmauern vernichtet, wie z.B. Yaxuna, und von ihrer Bevölkerung aufgegeben.

Chichen Itza wurde im frühen 13.Jahrhundert von den Herrschern Mayapans besiegt und verlor seine ganze Bedeutung.

In Chichen Itza steht ein einzigartiges Observatorium, dass die Itza zur Überwachung der Sterne nutzten. Ihre Architektur, Mathematik und medizinischen Kenntnisse standen denen anderer Hochkulturen in Nichts nach.

Chichen Itza wurde schon frühzeitig wieder aufgeben (~1200) und diente den Nachkommen der Maya aber immer wieder als kultureller Treffpunkt.

Erst fast 1000 Jahre später entstaden in Europa ähnliche Gebäude....Sternwarten.Dies ist das Oservatorium aus Chichen Itza in dem die Maya genaue Beobachtungen der Sterne machten.

 


An den Tagen der Sommer- und Wintersonnenwende kann man an den Stufen der Sonnenpyramide von Chichen Itza ein geheimnisvolles Lichterspiel bewundern. Es wurde erst vor wenigen Jahrzehnten entdeckt. Licht und Schatten erwecken den Eindruck, daß die gefiederte Schlange vom Himmel herabsteigt. Die Maya waren große Baumeister und konnten ihre Gebäude exakt nach den Sternen oder der Himmelsrichtung ausrichten.

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