„Ey Alter, reich mir mal die Flasche rüber! Ick sauf mich
weg!“
Der Wahnsinn hat Methode und niemand wehrt sich!
Angeblich leben wir in einer humanen Demokratie. Gemessen an totalitären
Regimen, wie im Irak oder in Nordkorea (…es gibt noch mehr!) scheint
dies auch zu stimmen. Grundsätzlich jedoch wird Deutschland langsam
abwärtskompatibel.
Ich stelle mir die Frage, ob das, was uns seit Jahrzehnten als gesellschaftliche Realität verkauft wird, tatsächlich im Sinne eines intelligenten Menschen sein kann.
Ist ein normaler Mensch dafür geschaffen, jeden Tag etliche Stunden arbeiten zu gehen, um nachher in seinem Betonloch zu verschwinden und die Glotze anzuschalten, oder mussten wir über die Jahrzehnte hart dafür trainieren, bis es von uns allen verinnerlicht wurde?
Viele werden sagen, „Ach Mensch, wieder so´n Gesellschaftsscheiss.
Uns geht’s doch gut. Man muss doch nun mal arbeiten.“
Na logo, muss man arbeiten, ich denke, es ist sogar ein menschliches
Bedürfnis! Die Frage ist nur zu welchem Preis?
Worin besteht denn der gesellschaftliche Fortschritt?
Ich stelle mal die These auf, dass der fortschritt nur darin bestehen
kann, dass wir geistige und körperliche Unabhängigkeit erlangen,
die uns in die Lage versetzt, unser Leben mit neuen Aufgaben zu füllen.
Kreativität zum Beispiel. Familienleben zum Beispiel.
Worum geht es in Wirklichkeit?
Im Augenblick sieht es in Deutschland so aus ==>
-- Die Verfassung ist nicht mehr das Papier wert auf dem sie steht.
-- Von wegen Freiheit, wir sind vollkommen abhängig von wirtschaftlichen
Zusammenhängen.
-- Von wegen Recht auf Arbeit oder Berufswahl.
-- Von wegen die Würde des Menschen ist unantastbar
-- Von wegen Privatsphäre
Menschen werden für ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht, obwohl sie nicht den geringsten Einfluss darauf haben. Die Politik hat versagt und wir werden gesteuert von Prozessen, die einer gewissen Gesellschaftsschicht in die Hände spielt. Wir sollen akzeptieren, und die Meisten Menschen haben das auch schon, das Reich und Arm eine Realität darstellt, die unumstößlich ist.
Wir sollen akzeptieren, dass zugunsten der Wirtschaft, unsere Umwelt
permanent zerstört wird und wir werden dann wieder im privaten
Rahmen damit allein gelassen, wenn unsere Häuser wegschwimmen und
das bisschen Hab und Gut durch die Luft fliegt. Ebenso sollen wir akzeptieren,
dass unsere Gesundheit gefährdet wird. Wir müssen akzeptieren,
dass unsere Kinder von irren erschossen, vergewaltigt oder überfahren
werden können.
Dies alles nur, um den Prozess, den wir Wirtschaft nennen, am Laufen
zu halten.
Das alles kann nicht funktionieren.
Ich begreife nicht, wie selbstlos meine Mitmenschen dies alles akzeptieren
(Mich selbst hat’s ja auch schon gepackt), um letzten Endes ihr
kleines bürgerliches Leben führen zu können.
Sie arbeiten, um Mieten zu bezahlen, um Autos zu kaufen, mit denen sie
dann in erster Linie zur Arbeit fahren, um Fernseher zu kaufen, um sich
dann von dem miesen Programm berieseln zu lassen und sich von einem
miesen kritiklosen Journalismus ihre Pflichten in diesem Staate jeden
Tag aufs Neue vorführen zu lassen…
Wenn sie nicht arbeiten, dann verkaufen sie mitunter alles schnell wieder,
nicht nur weil der Staat es von ihnen verlangt, nein, sondern da sie
echt jeden müden Euro brauchen, um die Unkosten abzudecken.
Alles in allem sind sie nun Spielball wirtschaftlicher Prozesse und haben gar nichts mehr zu sagen oder können ihr Leben selbst bestimmen.
Das soll Fortschritt sein??
Schon in den 70zigern, als ich noch Kind war, konnte ich sehen, was
meine Eltern leisten mussten, um eine bürgerliche Identität
auszufüllen. Was passierte mit mir, während sie arbeiteten
und am Abend in die Kneipe gingen, um den Tag ausklingen zu lassen.
Ich war mit 14 drogenabhängig!
Na toll, und ich war nicht alleine. „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“,
die kannte ich alle. Dabei ist Deutschland ja noch ein Paradies gegenüber
anderen Ländern, doch das kann nicht das Maß der Dinge sein.
Kinder haben überhaupt keine Lobby auf dieser Welt!
Für mich ist es Fakt, dass wir von einer weltfremden, selbstherrlichen Obrigkeitsstruktur regiert werden, die uns vom Menschsein immer mehr entfremdet.
Ich glaube tatsächlich, dass Menschen nur dann aufblühen können, wenn è
-- Wir eine intakte Umwelt haben, mit viel Grün und sauberem Wasser
und Luft.
-- Wenn wir Platz haben.
-- Wenn wir Frühling, Sommer, Herbst und Winter erkennen können
und erleben dürfen.
-- Wenn wir frei unsere Bedürfnisse befriedigen könne, die
da wären à Wohnen, Essen, Arbeiten, Lieben und geliebt --
werden.
-- Wenn wir genügend Freizeit haben, um unsere Fähigkeiten
kennen zu lernen à Kunst, Kreativität, Sport
-- Wenn wir genügend Freizeit haben, um unsere Kinder aufzuziehen.
-- Wenn wir genug Zeit haben, um uns körperlich zu erholen
Alles andere scheint mir der Weg zum entarteten Menschen. Wir werden
zu Klonen, die tatsächlich alles tun, um den verfickten Aktienkurs
einiger Trusts hochzuhalten und verschwinden nach vollendeter Arbeit
wieder in unseren Löchern, um weiter dahin zu vegetieren. Wir schalten
die Glotze an, und blicken in den Irak. Dann denken wir uns: „Ach,
was haben wir das hier schön“.
Wenn man das Leben an solchen Maßstäben bemisst, dann haben
wir wirklich nicht viel zu erwarten.
Es geht hier in diesem Land, verdammt noch mal nicht um mehr materiellen Reichtum für jeden einzelnen, sondern es geht darum den Reichtum des Lebens wieder zu entdecken und endlich anzuerkennen, dass wir degradiert werden und unmündig zu Schergen eines Systems geworden sind, dass uns allenfalls am Leben hält, aber eine gesellschaftliche Entwicklung unmöglich macht.
Der Widerstand in diesem Land gegen das kapitalistische System fehlt
komplett!
Jedem kleinen deutschen Bürger geht es allenfalls um seinen Lohn,
nicht aber um seine Menschenwürde1
Armes Deutschland!
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