Politik im Dienst des Kapitals
"Hier, hier.... ich habe jetzt die Idee! Wir müssen den Jugendschutz
aufheben und endlich die Kinder wieder arbeiten lassen. Das entlastet
den Staat auf jeden Fall. Vor allem haben die Deutschen wieder einen
Grund zum Vögeln..."
Ja, ehrlich, wir leben im Jahr 2004! Aber wir sind gerade dabei die
gesellschaftlichen Errungenschaften, die sich die Menschen am Anfang
des 20zigsten Jahrhunderts hart erkämpft hatten, zugunsten des
Kapitals aufzugeben. Wir lösen alles wieder auf.
Kinderarbeit ist da eine adäquate Lösung, denn sie bedeuten
billige Arbeitskräfte, Steuerzahlernachwuchs und Sozialkassenentlastung.
Was hat uns eigentlich die moderne Politik der letzten 100 Jahre gebracht?
Sind es nicht ständig die Politiker, die das Geld des Volkes verbraten
und bei allen schwer wiegenden Problemen dieser Welt, seit Jahrzehnten,
zu keiner Einigung kommen. Mehr noch, sie führen immer wieder Völker
in Kriege und stehen dann achselzuckend dabei und schütteln fassungslos
den Kopf.
Die Weltpolitik ist ein Stück Heuchelei, vergleichbar mit der Inquisition
der katholischen Kirche, es wird ein System propagiert, was schon längst
nicht mehr zeitgemäß ist. Ein weltweites Warenwirtschaftssystem
wird auch mit Gewalt durchgeboxt, obwohl nur wenige daraus nutzen ziehen
können, andere daran aber offen zugrunde gehen. Die Erde wird zur
Scheibe erklärt und der Mammon wird vergöttert, wie das Gold
der Azteken. Das menschliche Leben und die Lebensqualität treten
in den Hintergrund.
Was war und ist Politik?
Die Art und Weise, wie Menschen ihr Zusammenleben organisieren!
In der frühen Menschheitsgeschichte organisierte man die Jagd
und auch den weiteren Nahrungserwerb, sowie das Wohnen und wahrscheinlich
auch die Zuteilung von anderer Arbeit. Organisiert wurde in einer familiären
aber hierarchischen Gesellschaftsstruktur.
Wir können nicht sicher sagen, ob dies nicht auch persönliche
Freiheiten zu gelassen hat, ob nicht viel Freizeit vorhanden war. Vielleicht
war es ein Überlebenskampf, vielleicht aber auch eine ruhige Entwicklung.
Heute sind die politischen Ziele angeblich komplexer, in Abhängigkeit
von..., von wem?
Nicht durchschaubar scheint sie allemal, so undurchschaubar, dass kaum
noch jemand glaubt sie verändern zu können und zu dürfen.
Überhaupt ist die Politik doch zum Sprachrohr von Aktiengesellschaften und den Interessen der Investoren verkommen. Gesetze verfestigen das Gefälle von reich und arm. Gesetze, die einen jeden Normalsterblichen deutlich sagen, dass nicht der Mensch als solches im Vordergrund der Politik steht, sondern allenfalls seine Funktion im System, wobei das System entscheidet, ob er gebraucht wird oder nicht.
Was sind die heutigen politischen Ziele?
Eine wirklich schwer zu beantwortende Frage, obwohl uns allen sofort klare Schlagwörter dazu einfallen. Betrachten wir uns dann die Ziele näher, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die genannten Ziele realisierbar wären, aber im wesentlichen nicht wirklich angestrebt werden.
Nehmen wir das Wort 'Frieden'. Relativ leicht umzusetzen, wenn nicht immer wieder Menschen gründe für hemmungslose Aggressivität vorbringen würden, die selbst für kriege ausreicht.
'Hunger' – Hahaha, Müssen wirklich Menschen auf dieser Welt
hungern?
Fehlen uns die Ernteüberschüsse, die Transportmittel, die
Infrastruktur? Bestimmt nicht.
'Armut' – Schaffen wir es wirklich nicht, weltweit Arbeit zu
organisieren, die Menschen leben lässt, sich sozial integriert
fühlen lässt?
Eines ist klar, der Mensch ist ein Organisationstalent und wenn er auch
all seine Fähigkeiten dazu nutzt, das Leben zu zerstören.
Es gibt aber keinen wirklichen Willen, die sozialen aber existenziellen
Probleme von ca. 2/3 der Weltbevölkerung zu lösen.
Bestimmende Ziele der Politik lauten 'wirtschaftliches Wachstum', auch
auf Kosten der Umwelt oder anderer Menschen. Sie lauten 'Schulden tilgen',
man hört 'Ressourcen sichern' und zu guter Letzt 'Emissionshandel'.
Die Politik ist schon deshalb so verkommen, weil sie sich selbst viel
zu gut bezahlt. Durch den eigen geschaffenen Lebensstandard, dem sich
Politiker hingeben, sind sie auch korrumpierbar, weil die Ansprüche
täglich steigen. Politik ist zum Selbstzweck geworden, die USA
leben uns dies augenblicklich vor.
Es gibt keine wirklichen Idealisten mehr, warum machen sie es nicht
genauso ehrenamtlich, wie die vielen der Krankenpfleger, Sanitäter,
freiwillige Feuerwehrleute, Umweltschützer, etc.
Ohne mich selbst davon auszunehmen, müssen wir uns doch alle fragen,
ob wir nicht selbst viel zu unpolitisch geworden sind, denn wir brauchen
doch eigentlich nicht die vielen Kohls, Schröders, Stoibers, Eichels...
Wenn sie weniger präsent wären, hätten wir mehr Ruhe.
Der Idealismus ist nicht alles was sie treibt. Es ist schon ein großes
Stück Selbstgefälligkeit was deutsche Politiker leben und
nicht nur diese.
Zumindest sollte jeder Politiker nicht mehr Vorteile aus seiner Arbeit
beziehen als ein Sozialhilfeempfänger. Ganz einfach, weil die Politik
die meisten Menschen zu solchen Sozialhilfeempfängern macht.
Alles was der normale Mensch zur Verfügung hat, um sich im Lebensstandard
an den sogenannten 'Reichen' heranzuarbeiten ist die Politik. Sie organisiert
unser Zusammenleben und schafft den Boden für Reichtum oder/und
Armut.
Die Basis muss sein – Niemand ist mehr wert als der Andere –
Es gibt keine Traditionen auf denen sich Reichtum berufen kann. In diesem
System hat Reichtum unmittelbar mit Ausbeutung zutun, egal ob dabei
die Natur oder der Mensch selbst betroffen ist.
Politik wird aber nicht im Sinne eines hungernden Kindes gemacht, sondern
im Sinne eines Milliardärs, der Tausende Kilometer weit weg lebt,
dem man aber die Chance gibt, wenn er will, dort zu investieren, wo
gerade die Menschen verhungern. So ein Mensch wird nicht gebeten dort
zu investieren, schon gar nicht gezwungen!
Die Politik (Stichwort Globalisierung) möchte die Verhältnisse
weiterhin so stabilisieren, das westliche Firmen, sowohl einen teuren
als auch einen billigen Arbeitsmarkt zur Verfügung haben. Natürlich
ist der billige weit, weit weg, denn wenn der jetzt auch noch nach Hause
kommt, dann gibt es Probleme.
Man könnte ja jetzt Solidarität zeigen, aber warum denn? Man
kann auch die Hälfte der eigenen Bevölkerung diesem Billigmarkt
preisgeben.
So entsteht auch Solidarität, oder?
Doch eher nicht, denn die hier Betroffenen richten ihren Groll nur gegen die hiesigen Verhältnisse und blicken über den Tellerrand nicht hinaus.
Und solange wir alle weiter unpolitisch denken, müssen wir mit den Herren und Damen zufrieden sein, die auf dem Markt sind.
Arbeit ist kriminalisiert! – Was sind das für Gesetze, wo
der Staat von jedem Menschen Steuern eintreibt und nicht in der Lage
ist, gesunde Existenzbedingungen zurück zu liefern? Die Politik
führt zu Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Denn
nichts anderes ist es, wenn das System keine legalen Beschäftigungsverhältnisse
mehr hergibt und man selbst organisierte Arbeit zur kriminellen Schwarzarbeit
abstempelt.
Sollen nun alle Unternehmer werden? Wofür? Nur um Umsatzsteuer
für den Staat zu erwirtschaften? Kann jeder Mensch ein Unternehmer
sein oder merken wir im Augenblick nicht deutlich, dass viele Menschen
den warmen Schoss einer Gesellschaft brauchen?
Ein Sozialstaat kann nicht Arbeitsverhältnisse fördern, die
an der allgemeinen Versicherungspflicht vorbeiführen und auf der
anderen Seite den freien Erwerb limitieren und kriminalisieren. Das
kann es nicht sein! Jedem Menschen muss es möglich sein, durch
einfache Tagelöhner Tätigkeiten sein Dasein zu fristen, ohne
das der Staat ihn registriert.
Es ist ein Menschenrecht sich sein Leben zu gestalten. Niemand ist mit
der Verpflichtung geboren, ein industrieller organischer Roboter zu
werden, der Bürgerpflichten erfüllt und das Haushaltssäckel
füllt, bis das der Tod ihn scheidet.
Es geht hier um Existenzsicherung für jeden auf diesem Planeten.
Es geht deutlich bergab, mit der hochgelobten modernen Gesellschaft der 50ziger Jahre. Es sah doch alles so rosig aus. Allein die Naturkatastrophen verschlingen Milliarden von $ für arme und reiche Staaten, geschweige denn die Menschenleben, die sie fordern. Alles weil wir auf Profite aus sind, die nur einigen Wenigen zugute kommen und den Rest in Chaos, Hektik und Stress bringen.
Leistungsbereit? Ja, ich bin auf alle Fälle leistungsbereit, aber wir arbeiten in Abhängigkeit vom Wirtschaftssystem, dass sich einen Dreck um Menschenleben oder anderes schert.
Die Politik vergreift sich mal wieder am dummen Volk, weil es schon
immer formbar war und die Geduld aufbrachte, für politische Ziele
auch in den Krieg zu ziehen.
Aber eigentlich hat der Westen es nicht besser verdient, vielleicht
wird man in den nächsten Jahrzehnten uns als die "dritte Welt"
bezeichnen und unsere Probleme wehmütig belächeln.
Und sollten wir noch irgendwas im Boden verborgen haben, dann wird man
uns das Öl aus den Ohren prügeln, bis wir wieder demokratisch
sind.
Jeder Mensch, auch in Deutschland, ist für sein eigenes Leben
verantwortlich, auch für das System, welches er unterstützt.
Das ist genau das, was hier viele denken, wenn man vom Westen Hilfe
fordert.
Warum soll man nun die Flüchtlinge aufnehmen? Sie sind doch für
sich selbst verantwortlich.
Aber jetzt, wo das Heer der Arbeitslosen immer größer wird
und man die Menschen selbst noch für diese Misere verantwortlich
machen will, da wundern sich alle.
Die Ellbogengesellschaft wird aber noch mehr Ellbogen zeigen, leider.
Nicht das Miteinander wird es fordern, sondern erst mal ein weiteres
Gegeneinander, bis dann 6 Millionen Arbeitslose zur Realität geworden
sind und sich langsam Slums in deutschen Städten bilden, wenn wir
sie nicht schon haben!
Ach, was war das mal schön ein Deutscher zu sein! Bequem, satt
und im Überfluss.
HartzIV ist der letzte Schritt, bevor wir us-amerikanische Verhältnisse
erreichen.
Ich danke meinen Mitbürgern für ihre politische Intelligenz. 15 Millionen Ossis haben das diktatorische Regime der DDR geköpft, aber 80 Millionen kuschen vorm Establishment und der Wirtschaftslobby.
Ich glaube wirklich, viele Menschen verkennen wirklich in ihrer ganzen Betroffenheit und sozialer Angst, worum es hier letzten Endes geht. Armut und Angst lässt sich relativ gut regieren. Und wenn der jährliche Mallorcaurlaub gesichert ist, dann ist auch mit der politischen Kritik nicht mehr weit her.
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