Selbstbestimmung?

 

Niemand konnte sich jemals aussuchen, wie er auf der Welt erscheint.
Purer Zufall, pures Schicksal. Jeder Mensch kann Einfluss auf sein Leben nehmen, davon müssen wir ausgehen, oder?
Viele Faktoren bestimmen das Leben eines Menschen. Er untersteht seiner biologischen Realität (körperliche und geistige Versehrtheit), seinem sozialen Umfeld, seiner ethnischen Zugehörigkeit und erhält von alledem einen Stempel, der ihn in seiner Charakteristik prägt.
Lernt er dazu, kann er versuchen die Prägungen aufzulösen und zu verändern, er kann sich entwickeln. Menschen sind verschieden, sie sind ähnlich komplex, wie das Wetter. Die biologischen Vorraussetzungen, ihr individuelles Fühlen und ihre soziale Position ergeben einen Mischmasch an Bestimmung seiner Sozialisation, die nicht so einfach zu kategorisieren ist.
Gibt es Gute und Böse als Pauschalisierung?
Gibt es Mitfühlende und welche, die diese Fähigkeit überhaupt nicht besitzen?
Gibt es die Macher und die Passiven?
Wäre nicht die Lösung des gesamten menschlichen Konflikts, der uns alltäglich durch Politik und Wirtschaft, aber auch im Zwischenmenschlichen bestimmt, nur durch diese schwarz weiß Differenzierung in der Wesensart der Menschen zu finden.
Werden Mörder als solche geboren?
Dann wäre auch um so mehr verständlich, wie radikale Führer in Ausübung ihrer Macht, Völker unterjocht und vernichtet haben. Egal ob Atombomben oder KZ's, die eigentliche Motivation ist identisch.
Warum gibt es Pazifismus? Menschen, von denen man ausgeht, dass sie pazifistisch sind, wären auch nach einem nicht begonnenen Krieg, nicht in der Lage Atombomben auf Städte zu schmeißen. Oder Völker mit Napalm auszuräuchern, die man angeblich auf ein besseres Leben vorbereiten will. Wer bereit ist zu töten oder zu verletzten kommt meines Erachtens vom anderen Stern und ist nicht als Mensch zu bezeichnen, eher ein kosmischer Fehlversuch, irgend so ein Alien hier auf der Erde absetzen zu wollen.
Es kann auch ganz anders sein und jegliche Gewaltbereitschaft ist natürlich und zu akzeptieren. Mit der emotionalen Bereitschaft zu zerstören, ohne an die Konsequenzen zu denken, beginnt die Kausalitätskette von Gewalt und Gegengewalt.
Ich bin nicht aggressionslos, aber niemals in der Lage bewusst zu verletzen, nur aus einem emotionalen oder egoistischen Grund. Hey, ich bin vom anderen Ufer, oder was?
Was ist mit denen, die für sich im Stillen oder auch ganz offen, immer wieder Gründe finden, um anderes Leben zu Gunsten ihres eigenen zu schädigen.
Wie feige und erbärmlich müssen Betrüger, Mörder, Vergewaltiger und Machtpolitiker eigentlich sein, um so zu handeln? Wie traurig ist es um ihr Selbstwertgefühl gestellt, oder hatten sie nie eines?
Hatten die alle zusammen wirklich immer diesen "ach so traurigen sozialen Hintergrund, mit dem man ja alles irgendwie erklären kann..." Sind sie alle aus den sogenannten "Schlechten Verhältnissen"?
Oder sind sie alle biologisch geächtet, da ihre Psyche, ihr Hirn, nicht empfinden kann, welche Tragweite ihr Handeln für andere Lebewesen hat?
Worin unterscheidet man nun?
Gibt es Menschen, die mit Recht egoistisch ihre Position und ihr Leben dafür einsetzen, 'koste es, was es wolle', da sie im Sinne einer übergeordneten Idee leben?
Während andere immer aus einem sozialen Gesichtspunkt entscheiden.
Tatsache ist, wir leben in einer antagonistischen Welt, in der es zu Synthesen kommen kann. Setzt man voraus, dass die psychischen Unterschiede, sowohl durch biologische, als auch gesellschaftliche Prägung hervortreten und das Lager der Menschen in mehrere abstrakte Abteilungen teilt, dann kann man nun einen Soziopathen Faktor errechnen. Dieser könnte schließlich direkt in einen gesellschaftlichen Kosten-Nutzen Betrag in Euro umgerechnet werden.
Bei dem jetzigen Stand der Gehirnforschung, könnten Menschenkinder im Alter von 3 Jahren darauf hin geprüft werden, ob sie empathisch oder soziopathisch veranlagt sind. Würde man dann noch eine soziale Prognose, unter Betrachtung seines gesellschaftlichen Istzustandes, abgeben und beide Faktoren in skalierbare mathematische Zahlen umsetzen, dann könnte man über die nachstehende Formel, die Nützlichkeit eines Menschen berechen.
à bV (biologische Vorrausetzung des Mitfühlens)/ sF (sozialer Faktor) = Q (Quotient) ==> daraus folgt der 'knF €' (gesellschaftlicher Kosten-Nutzen Faktor in Euro). Z.B. Quotient 0 = 0 € = "Bringt nischt und kost nischt!"
Na gut, ganz so einfach ist es dann doch nicht, aber die Tendenz stimmt. Was gäben heute einige Politiker dafür, wenn sie all unsere Charaktere durchleuchten könnten, um sichere Aussagen über unser gesellschaftliches Verhalten treffen zu können. In der Epoche des Terrors ist erst einmal jeder verdächtigt und wird automatisch erfasst. Könnte eine einzige Zahl eine passende Prognose über unsere Soziabilität abgeben, so wäre eine Profillaxe gegen Kriminalität denkbar.
Doch viele Länder müssten dann auf ihre Politiker verzichten! Kaum auszudenken.Soziopathie ist keinesfalls eine Krankheit von Armen und Gescheiterten. Die meisten wissen nichts davon, handeln unterbewusst aus ihrem Habitus, aus ihren gesellschaftlichem Background, aber auch aus ihrer biologischen Prägung heraus. Das Chaos was sich dadurch ergibt ist allgegenwärtig. Die Energien und Manpower, die frei werden sind kaum kanalisiert, da eine individuelle Weltanschauung und Wahrnehmung jeden Menschen antreibt.
Der zielgerichtete Tunnelblick ist allgegenwärtig.
Das Fazit was sich für mich ergibt, ist tatsächlich die Erkenntnis, dass die Esoterik nicht unrecht hat, wenn sich jeder auf den Weg der Selbstfindung und Selbstreinigung zu begeben hat. Die fernöstlichen Philosophien, speziell der Buddhismus, legten schon immer viel Wert auf das Fühlen und Empfinden seiner Selbst. Erschreckend für mich, aber unumstritten bleibt, dass viele von uns jeden Tag ihre kleinen Kriege führen wollen. Ja, sie selbst sind der Anstoß und beginnen die Kausalitätskette, die zu Gewalt und Gegengewalt führt, die Ausbeutung und Verarmung zu lässt, die Dekadenz duldet und sogar anstrebt.
Wir alle befinden uns auf einem inneren Trip, dabei ist es nur tragisch, dass all unsere Irrtümer in unsere Umwelt getragen werden und bittere Konsequenzen haben.
Unterstellt man dem Menschen einen Selbsterhaltungstrieb, "...der ihn ja irgendwie, schon wird durchkommen lassen...", dann unterschätzt man die Möglichkeiten die er hat, seine Umwelt so umzugestalten, dass sie unwirklich und bedrohlich wird, bis sie sich um ihn herum auflöst und keine Lebensgrundlage mehr bildet. Aber daran ist jeder Schuld. Die Guten weil sie zuviel hoffen, die Bösen, da sie keinen Bezug zur Umwelt aufbauen können. Die Mitfühlenden, weil Mitgefühl nicht ausreicht, die Egoisten, weil es ihnen eh scheißegal ist.Des Menschen Lebensweg ist bis heute ein Kurzer. In den letzten Jahrzehnten haben sich jedoch die Folgen seines Handelns potenziert. Es gibt viele, die ihre Erkenntnis gefunden zu haben scheinen und nicht mehr bereit sind, den Wachstumswahn einer ewig Raubbau treibenden Gesellschaft zu akzeptieren. Nicht nur der Raubbau an der Natur, auch der an am eigenen Leib, führt zur permanenten Einschränkung der Lebensqualität auf diesem Planeten.Eine Einsicht ist nicht wirklich zu prognostizieren, jedoch gibt es immer eine Antibewegung – Egal, ob Öko, pazifistisch, antirassistisch, antikapitalistisch, der Mainstream wird immer durchbrochen und historisch lässt sich sogar beweisen, dass diese Tendenzen letztendlich die Oberhand gewinnen, teils auch einfach nur die zwingende Erkenntnis sind.
Es ist zu wünschen und zu hoffen!
Hoffnung hilft Verhungernden im Augenblick nicht viel. Hoffnung hilft auch keinem Metro-Mitfahrer, der pulverisiert wird, da sein Nachbar gerade ein ganz anderes Weltbild hat als er und sich 72 Frauen im Paradiese wünscht. Da wir in einer materiellen Welt leben, müssen wir auch materiell handeln, um Unrecht und Defizite zu beseitigen, schließlich arbeiten die anderen auch permanent am Untergang.
Unterschwellig wollen wir das alle, Frieden, gesunde und satte glückliche Menschen, doch keiner bekommt den Arsch hoch.Matrix hat eine Lösung aufgezeigt. Man legt die Menschen auf 'Eis' und lässt sie in ihrer "Heutemorgengesternwelt" einfach ihr Leben träumen und jegliche Konsequenz ihres Handelns wird in ihrem Inneren abgelebt. Da wir nicht wissen, wer wir sind und ob es einen tieferen Grund hat, warum wir hier sind, sollten wir doch lernen mit unseren Fähigkeiten umzugehen und lernen uns zuerst einmal selbst zu verstehen. Nicht so wichtig nehmen und uns Respekt vor dem Leben antrainieren.
Die Lösung unserer Probleme liegt in uns allen, aber um dies zu verstehen braucht man keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Gehirn und unsere Gene, oder katechistische Lehren über religiöse Scheinschuldige, die man Gott nennt und für fast alles als Begründung herhalten müssen. Man muss nur die Einzigartigkeit seines Lebens erkennen, um ein anderes Wertschätzen zu können.Verantwortungslosigkeit, Selbstgefälligkeit und Selbstüberschätzung sind die drei Substantive, die mir zuerst einfallen, bei der Beschreibung der Rasse Mensch!
Als Optimist jedoch, weiß ich es besser.