Au Mann, immer wieder dieses Verlangen nach einer Frau. Und irgendeine Frau
tut's dabei noch nicht mal. Es muss schon eine besondere sein, am besten noch,
die Besondere, die Einzige, die große Liebe. Nee, das ist schon länger
her, dass dieser Anspruch bestanden hätte und selbst da, nie in letzter
Konsequenz verfolgt wurde.
Frauen sind fremde Wesen, deren Gedanken und Gefühle für mich, in
diesem, meinen kleinen Leben, nicht wirklich nachzuvollziehen waren.
Teils ja schon, aber in den Tiefen wohl nie.
Sexuell war es besonders wertvoll, viele von ihnen (genommen) zu haben, jedenfalls
früher einmal. Heute ist da zwar der Wunsch, aber nicht wirklich das Verlangen,
es mit ihnen, insbesondere mit den Jungen, noch aufnehmen zu können.Es
ist Sommer. Heiß draußen und jeden Moment erblicke ich die weiblichen
Schönheiten auf der Straße, am See, am Abend in den Clubs.
Scheiße, bin ich alt geworden. Sie machen mich zwar verrückt, aber
realistisch gesehen, würde ich mir blöd vorkommen auf eine 25jährige
zu zu gehen und sie anzubaggern. Welch ein Glück auch, für die Frauen
J, sich nicht damit auseinander setzen zu müssen.
Aber grundsätzlich brauche ich eine zum glücklich sein. Zum Leben
schlechthin. Irgendwie bin ich nur ein halber Mensch, wenn sie fehlt. Aber welche
und vor allem wie findet man die.
Ich steh da nicht so ganz alleine mit meinem Verlangen und den Schwierigkeiten.
Einige Männer in der Umgebung meines Alters erfahren dieselben Nöte.
Ich habe es schon immer gemocht, direkt im Alltag auf andere Menschen zu zu
gehen, aber es ist schwieriger geworden, denn eine jede ist so in ihrem Leben
eingebunden, dass sie kaum offen für Kontakte sind. Man könnte jetzt
sagen, "Na Mann, dir fehlen die richtigen Worte, sie anzumachen...."
Oder, "Du siehst einfach nur Scheiße aus...", wobei letzteres
leider eine krankhafte Norm unserer Gesellschaft widerspiegelt, dass alle Menschen
schön sein müssen. Biologische Merkmale bestimmen dies, aber ebenso
biologisch, haben wir auch die Durchschnittsmenschen zu bewundern und komischer
Weise, gibt es selten erfolgreiche Beziehungen, die nur von diesem Faktor bestimmt
sind. Nee, das ist es nicht!
Spontaneität hat nicht wirklich Platz in unserer "busy" Gesellschaft.
Jeder hat mit sich selbst genug zu tun, oder sucht sich Gruppen und Grüppchen,
mit denen er sich identifiziert, um sich auch gewissermaßen gegen neue
äußere Einflüsse abzuschirmen. Kein Platz für alte Männer!
Anderseits gibt es den Trend von 'lonely hearts' Annoncen, von Singletreffs,
von Kennlernforen. Dort kann man sich speziell den konkret geäußertem
Anforderungsprofil einer Frau stellen. Hier steht genau was sie will und man
kann Zuhause in aller Ruhe überlegen, ob man den Ansprüchen gewachsen
ist. Man kann auch gar nicht drüber nachdenken und sich die Hübschesten
heraussuchen, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Ein wenig Lügen kann dabei
nicht schaden, wenn man zum Ziel kommen will. Wir leben eh in einer Welt von
"Täuschungen und Enttäuschungen". Warum sollte man sich
also die Mühe machen, ein Bild von sich abzugeben, was der Wahrheit entspricht.
Vielleicht bildet sich die Frau ja auch nur ein, berechtigterweise Ansprüche
zu haben, obwohl sie diesen selbst nicht gerecht wird?
Na, ich weiß nicht, ich bleibe da schon lieber ehrlich, obwohl ich weiß,
dass man auch anders zum Ziele kommen kann, wenn man nur sein Ziel kennt. Mein
Ziel war und ist immer der andere Mensch, ja, weiblich muss er sein, denn nur
so erlange ich sexuellen Frieden, aber auch spirituellen.
Männer sind mir schnell langweilig, weil ich sie kenne. Nicht, dass ich
gute Männerfreundschaften nicht schätzen würde, aber sie reichen
bei weitem nicht aus, das Gefühlsvakuum zu füllen, da wären Drogen
sogar besser geeignet.
Tatsächlich kann ich sagen, dass all die Frauen, die ich hatte (man nehme
mir bitte diese Besitz ergreifende Beschreibung nicht weiter übel), alle
einzigartig waren. Frauen sind einfach weiblich und mit dieser ihrer Weiblichkeit
konnten sie meine Seele auffangen, sie beruhigen, wenn sie beruhigt werden musste,
sie anspornen, wenn sie zu Höchstleistungen auflaufen sollte. Ihre Weiblichkeit
hat mir immer viel Spaß bereitet und führte bei mir zur inneren Ausgeglichenheit.
Ich war immer bemüht ihnen alles zurück zu geben, nicht irgendwas,
sondern das Besondere.
Das hat meist nie wirklich geklappt, denn es blieb bei vielen von ihnen, bis
heute, unergründlich, was sie eigentlich wollten und tatsächlich suchten.
Meist wussten sie nach einiger Zeit nur, was sie nicht wollten. Mich!
Böse Erkenntnis und nicht selten habe ich mir den Schuh angezogen und gegrübelt,
verdammt, wie wird man ihr nur gerecht. Das geht jedoch nur soweit, bis du anfängst
dich selbst zu verleugnen. Ich hatte immer das Gefühl, dass gerade Frauen
aus einer Basis der LIEBE heraus handelten, aber weit gefehlt, meist sind sie
viel rationeller als man denkt.
Wenn ich eine Frau liebte, liebte ich sie, egal, ob sie nun meinen Traumbild
einer perfekten Partnerin erfüllte oder nicht. Liebe ist für mich
nicht rationell zu definieren und im ernst, es ist viel spannender ein weibliches
Wesen voller Überraschungen zu lieben, -- auch auf die Gefahr hin, irgendwann
festzustellen, dass man wenig echte Gemeinsamkeiten hat-- als eine ausgesuchte
Frau, die von vornherein meinen Wünschen und Ansprüchen 'perfectamente'
gerecht wird.
Anders waren jedoch meistens ihre Betrachtungen der Situation. Frauen fühlen
sich schnell vernachlässigt, sie stehen immer in Konkurrenz mit irgend
etwas, z.B. mit meinen Hobbies, wie Musik machen, oder mit der Arbeit, oder
mit den Kindern aus einer früheren Verbindung, oder mit den männlichen
Freunden. Wenn sie einmal auf den Trichter gekommen ist, dass man angeblich
lieber mit dem Computer arbeitet und Geschichten schreibt, dann sieht sie sich
permanent in der Rolle, des sogenannten Lückenbüßers. Dann hört
man Sätze wie: "Ach, wenn dir mal nichts einfällt, was du schreiben
kannst, dann bin ich gut genug."
Den Schaffensprozess sehen sie dabei nicht, der nämlich nicht selten so
läuft, dass man dann schreibt oder arbeitet, wenn es gefordert ist. Man
muss sich auch um seine Kinder kümmern, wenn sie einen brauchen und nicht
umgekehrt, wenn man mal Zeit hat. Konkurrenz war bei den meisten Frauen und
ich muss zugeben, ich habe einige erlebt, um solche Schlüsse zu ziehen,
das Hauptproblem.
Ehrlichkeit spielt dabei keine Rolle. Du kannst gerne sagen: "Schatz, ich
liebe dich." Du kannst es noch so ehrlich meinen, doch wenn du dich weigerst
zur Verfügung zu stehen, wenn sie dich braucht, dann steht die Beziehung
schnell am Wendepunkt.
Und dennoch, ich suche mir wieder eine und alle Mittel sind mir recht. Straßencafe,
die Wiese am See, Annoncen oder Foren. Jetzt erst recht, ich rufe sie an, sortiere
sie aus und bin ehrlich zu allem bereit.
Die Hoffnung, aus den paar Milliarden auf der Erde, doch noch die ewige Liebe
zu finden, eine heraus zu picken, mit der mein Geist verschmelzen wird, habe
ich nicht ausgegeben.
Ich bin jetzt ein militanter Frauensucher geworden, der mit den Waffen eines
durchschnittlichen Mannes arbeitet, die da wären: "Ich besitze nichts,
außer ein extremes Verlangen nach dir, du Frau!"
Aber das werde ich ihr nicht verraten, denn zu viel Offenheit macht nur Probleme.