Eine Pflanze namens Maria Huana

Es ist nicht immer leicht eine Pflanze zu sein, doch ich will nicht klagen. Wenn ich mir so einige andere Lebewesen ansehe, dann muß ich doch sagen, ich bin ganz gut dran. Man muß eben das Beste daraus machen.

Ich bin nicht sehr eitel, aber ich will nicht unerwähnt lassen, daß ich zu den Pflanzen gehöre, die man als höchst wertvoll bezeichnen muß. Mich kann man für die verschiedensten Dinge gebrauchen. Meine Schönheit besteht sozusagen aus meinen inneren Werten.

Als kleiner Setzling mußte ich mich damals schwer durchsetzen, denn die Umstände unter denen ich aufwachsen sollte waren sehr mißgünstig. Ich hatte keine Eltern und war von Anfang an eine Vollwaise, noch dazu in einem fremden Land.

Alles fing damit an, wie man mir es später jedenfalls erzählte, daß ein Mensch, wohl ein junger Mensch, männlichen Geschlechts, durch die Straßen rannte. Er war aufgeregt, sehr aufgeregt, denn man verfolgte ihn.

Er schien um sein Leben zu rennen, erklärte mir später einmal die Straßenlinde. Niemand wußte jedoch genau worum es geht. Jedenfalls sollen zwei andere Menschen hinter ihm her gerannt sein, sie brüllten angeblich für Pflanzen nicht zu verstehende Laute, wobei die Linde den Eindruck hatte, daß sie dem jungen Mann hinterherriefen, er solle stehenbleiben.

Jedenfalls soweit es die Linde und auch der Wacholderstrauch mitgekriegt hatten, haben sie diesen jungen Mann nicht mehr eingeholt. Allerdings war ihnen aufgefallen, daß dieser junge Mensch, als er um die Ecke rannte, eine komische Handbewegung machte. Er hatte irgend etwas weggeworfen. Hoch über die Hecke in den kleinen verwilderten Garten von den Meierbecks (eine Menschenfamilie) hinein.

Damit begann mein Schicksal.

Der junge Mensch hatte nicht irgend etwas weggeschmissen, sondern getrocknete Pflanzenteile meiner Mutter, unter anderem einige Samen aus ihren Blüten, genauer gesagt Hanfsamen.

Aus einem dieser kleinen braunen Samen sollte ich dann herangewachsen, ich, Maria Huana.

Doch die Umstände waren sehr feindselig. Eigentlich war ich für dieses Land, was die Menschen wohl Deutschland nannten, nicht geschaffen. Nicht nur das der Boden übersäuert war und kaum Nährstoffe enthielt. Jeden Tag kamen struppige Hunde in die Büsche und pinkelten ohne Rücksicht auf Verluste auf jeden Quadratzentimeter Boden. Damit nicht genug, die riesige Hecke verschluckte jeden Sonnenstrahl und saugte aus der Erde jedes Tröpfelchen Wasser.

Der Kampf schien aussichtslos. Doch seit dem erstem Tag, an dem mein Sproß aus der Erde hervorlukte und ich denken konnte, nahm ich diesen Kampf auf. Ich wollte eine prächtige Hanfpflanze werden.

Die ersten Wochen waren sehr hart, ich setzte darauf, daß mein unbändiger Lebenswille ausreichen würde. Ich meditierte über mein Wachstum und baute in mir spirituelle Energie auf.

Ich redete mit der Hecke und bekehrte sie dazu, daß sie in meiner Nähe etwas Wasser im Boden ließ. Sie war zwar etwas wortkarg, jedoch nach einigen Hinweisen auf meine pflanzliche Unschuld, schluchzte sie und versprach mich nicht zu überwuchern. Sie war etwas sentimental, wie ich später noch feststellen sollte.

Das Unkraut um mich herum kam mit mir überhaupt nicht klar. Dieses spießige Kraut zog schon nach den ersten Wochen von alleine weg. Sie wollten keine Ausländer in ihrer Nähe.

Ohne ein kleines Wunder hatte ich aber dennoch nur geringe Chancen zu einer ausgewachsenen Pflanze zu werden. Doch dieses Wunder erschien in Gestalt eines betrunkenen Autofahrers. Auch für mich war es sehr überraschend. In einer Nacht, in der ich mich mal wieder ärgerte, daß ich kaum einen Blick von den Sternen erhaschen konnte, fuhr er mit seinem Auto in die Hecke. Sie schimpfte und schrie und am Ende jammerte sie nur noch. Seitdem hing sie schief und ich hatte jeden Tag sechs volle Stunden Sonne. Mir ging es gut.

Mit der Weile machte ich mir Gedanken, denn ich spürte auch das Heimweh, daß in mir steckte, denn ich kam nicht aus diesem Land und sehnte mich nach den Gefilden meiner Vorfahren. Doch wie sollte ich jemals dorthin gelangen. Ich war ja keine ausgesprochene Wanderpflanze, obwohl es mir in den Wurzeln juckte, mußte ich erst einmal abwarten. Ich führte eine ganze Zeit lang ein Schattendasein. Niemand, bis auf die hinpinkelnden Hunde nahmen von mir Notiz.

Ich fühlte mich ein bißchen einsam, denn eigentlich mieden mich die anderen Pflanzen und nur die Straßenlinde und die Hecke hielten ab und zu einen Plausch mit mir. Die Linde hatte wahnsinnig viel zu erzählen. Schon allein durch ihre Größe bekam sie sehr viel von dem Leben auf der Straße mit. Ihre Geschichten waren wirklich unglaublich. Manchmal war ich neidisch auf sie. Selbst wenn ich noch reichlich wachsen würde, so groß wie sie könnte ich nie werden.

Ich war dennoch stolz auf mich und um so mehr die Wochen vergingen, um so mehr wurde ich von den anderen bemerkt. Langsam aber sicher entwickelte sich mein typisches Aroma. Die Scharfgarbe und die Disteln, die mir am nächsten standen kicherten immer häufiger und tuschelten was das Zeug hielt. Obwohl sie wochenlang keinen Ton mit mir geredet hatten, wurden sie immer neugieriger.

"Schönen guten morgen Maria, .....wie geht es dir den so, ....ach du riechst ja heute wieder frisch",...und dabei hörte ich immer ein "hihihi" und "hahaha".

Die Hecke wurde auch immer freundlicher und gesprächiger und das andere Gestrüpp was hier so rumhing schien mir immer näherkommen zu wollen. Die Hunde pinkelten mich jedenfalls kaum noch an, aber sie rieben immer häufiger die Nasen an meinen Blütenspitzen.

Bis dahin wußte ich noch nichts über meine berauschende Wirkung, woher auch ? Doch nach einem sehr seltsamen Erlebnis bin ich selber dahinter gekommen.

Eines Tages hörte ich zu meinen Füßen ein leises Getrippel, fast schon rhythmisch.

Ich muß vielleicht erwähnen, daß ich schon gut einen Meter hoch gewachsen war und ein kleines Büschchen darstellte. Dann hörte ich die kurzen Rufe und ein Pfeifen, die ich schon kannte.

Eine Abteilung Ameisen war im Anmarsch. Wie immer verlief bei ihnen alles sehr gradlinig und systematisch. Sie kamen in Reih und Glied, bewacht von ihren großen Soldaten und marschierten diesmal schnurstracks an meinem Stamm nach oben. Bisher waren sie immer vorbei gewandert.

Wie immer schien jede Ameise genaueste Anweisungen zu haben. Sie erkletterten fast jedes Blatt und stöberten auf mir herum. Ich konnte ihnen zuhören. Einer der Späher sagte: "Ich versteh das nicht, auf diesen großen Blättern..." das schmeichelte mir, "...müßten doch Blattläuse zu finden sein."

Eine andere Ameise sagte: "Wer weiß, ob dieser angenehm süßliche Duft nicht doch giftig ist und deshalb keine Blattläuse hier sind ?"

Die erste Ameise: "Alles Quatsch, dieser Duft ist doch angenehm, hol doch mal tief Luft. Merkst du nicht wie es deinen Geist belebt."

Die andere Ameise: "Alles was ich spüre ist, daß diese Luft meine Sinne verwirrt, ich glaube, ich habe mich schon vergiftet, ich werde so schläfrig. Wir sollten schleunigst von hier verschwinden. Spürst du denn nicht wie es einem die Kehle zuschnürt, wir werden alle ersticken."

Dann hörte ich von all meinen Blättern Rufe, wie z. B.: "...hier oben ist nichts, außer ein paaar leckeren Pollen, .....Keine Blattläuse, ......Hier gibt´s nur gute Luft, aber keine Läuse, ...."

Mir war schon klar worum es ihnen ging, aber auf mir wohnten noch nie Blattläuse. Jedenfalls lungerten die Ameisen noch eine Weile auf mir herum und verhielten sich doch recht eigenartig.

Eine der großen Soldaten gab den Befehl zum Rückzug, doch obwohl es bei so einer Ameisenabteilung immer absolut diszipliniert zuging, kam jetzt so einiges durcheinander. Einige riefen nach unten: "Wir können nicht herunter, es ist viel zu hoch, uns ist schwindlig." Sie kicherten und man hörte Worte wie: "Nein, wir müssen noch hierbleiben, seht euch doch diese Pollen an."..."Mich kriegt hier niemand runter, bis ich die letzten Pollen verspeist habe."...."Wer wird schon solch widersinnige Befehle ausführen ?!!"

Das waren Worte, die als totale Befehlsverweigerung unter Ameisen galten. Trotz aller möglichen aggressiven Versuche einiger Soldaten, wehrten sich die kleineren Ameisen beharrlich und reagierten mürrisch auf den Rückzugsbefehl. Ihn gefiel es bei mir. Mich störten sie nicht weiter.

Als dann doch einige endlich aufbrachen, war aus dem leisen Getrippel, ein wildes Getrappel mit pfeifen und singen geworden. Sie liefen alle durcheinander, weder in Reihe, noch in Glied.

Nun ja, ich hatte sie belauscht und konnte nur feststellen, daß ich sie so noch nicht erlebt hatte. Sie hatten die ganze Zeit gelacht, gekichert, gequatscht und waren völlig losgelassen. Wie befreit.

Ich kannte sie nur als mehr oder minder stumme Geschöpfe, die nur im straffen Befehlston miteinander umgehen. Heute waren sie anders. Einige stürzten sich noch Hals über Kopf aus purem Übermut von meinen Blättern in die Tiefe. Das machte ihnen nichts aus, aber eine Ameise muß sich schon an ihre vorgegebene Route halten, Extratouren werden von den Hauptmännern nicht gern gesehen.

Wie ich einige Tage später erfahren sollte war dieser Besuch bei mir ausschlaggebend für das erste Antihanfgesetz in unserer Gegend. Man hatte mir die Nachricht weitergegeben, die kleinen Pilze, die direkt am Ameisenhaufen wohnten, hatten alles mitbekommen. Es war plötzlich zu einem höchst interessantem Gesprächsthema geworden. Anscheinend hatte es nach der Rückkehr im Ameisenhaufen noch ein mächtiges Tohuwabohu gegeben. Die Soldaten beschwerten sich über das Verhalten der Abteilung bei der Königin. Alle Hanfkonsumenten sollten zur Rechenschaft gezogen werden und mußten Innendienst machen. Außerdem erließ ein Minister sofort ein neues Gesetz was den Konsum von Hanf verboten hat.

Die Königin soll nach der Einnahme einer meiner Pollen anderer Meinung gewesen sein, aber was Solls. Die Minister hatten genug Einfluß und was sie machten, machten sie richtig. Sie hatten die Sachlage auch nicht unterschätzt.

Denn nachdem die Ameisen dieser Abteilung von mir genascht hatten, (was in der Ameisensprache gehascht gesprochen wird), wollten sie auch in naher Zukunft nicht auf den Appetithappen meiner Pollen verzichten. Und natürlich hatten sie viele andere Ameisen neugierig gemacht. Soviel, wie in jenen Tagen, war noch nie im Ameisenhaufen gelacht worden.

Doch die Minister ahnten die Tendenz und stellten ein ganzes Bataillon Soldaten auf, um mich zu bewachen.

Verdammt, kann ich nur sagen, denn sie machten ihre Sache gut. Erst einmal rodeten sie rigoros um mich herum den ganzen Boden. Alle Gewächse, die noch hier in meiner Nähe standen wurden vertrieben. Mit einigen hatte ich schon ganz gute Kontakte. Ich war sogar wichtig für sie und konnte sie beschützen. Die Ameisen isolierten mich völlig. Ich konnte nur noch schreien, wenn ich mich unterhalten wollte und wirklich niemand konnte mehr zu Besuch kommen, weder die Schnecke, noch die Raupe, die gerne bei mir war und sich auf meinen Blättern in der Sonnen aalte.

Dieser eine Tag hatte schwerwiegende Konsequenzen für mich. Allerdings vermutete ich, daß ich eine gewisse Magie besaß.

Bis man das Gebiet um mich herum völlig abgeriegelt hatte, waren einige Tage vergangen, an denen sich immer wieder kleinere Ameisentrupps bei mir aufhielten und von meinen Pollen haschten. Ihr Verhalten hatte mir gezeigt, daß ich anscheinend eine berauschende Ausstrahlung hatte.

Doch was jetzt ? Das einzige Interessante was mir geblieben war, war das Beobachten der listigen Versuche einiger Ameisen, die Blockade zu durchbrechen, um mich zu besuchen. Natürlich wollten sie nicht wirklich zu mir. Ich hörte von ihnen Rufe wie: "....Koste es was es wolle, wir wollen diese Polle." oder "...Ende mit der Baumwolle, wir wollen nur noch Hanfpolle."

Sie wollten meine Pollen, sonst nichts.
 
 






Die Zeit verging und ich konnte mich langsam aber sicher mit der dicken Hecke messen, wobei ich natürlich nicht so dick war. Meinen Nachbarn ging es gut, wir waren alle zu einer lustigen Gemeinschaft zusammengewachsen. Sie liebten mit der Weile meinen Geruch und man behandelte mich freundlich. Sämtliche Fremdenfeindlichkeit war verschwunden.

Immer wieder rief man mir aufmunternde Worte zu, denn die Belagerung durch die Ameisen hielt an. Obwohl schon jetzt absehbar war, daß auch die präventifsten Maßnahmen, den Hanfkonsum bei den Ameisen nicht mehr verhindern können.

"Du darfst deine Blüten nicht hängen lassen, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Wir alle wissen, daß du nichts Strafbares getan hast. Das Hanfverbot wird bestimmt bald aufgehoben. Sie können dich nicht ewig isolieren...."

All diese Worte halfen mir ungemein in dieser Situation. Ich hatte schon versucht mich fortzubewegen aber ich kam nicht weit, meine Wurzeln waren einfach zu langsam.

Nachdem ich mit einem sehr freundlichen Regenwurm Freundschaft geschlossen hatte, er war der Einzige, der ungesehen an den Soldaten vorbeigekommen war, ging es mir eigentlich wieder sehr gut. Ich hatte einen lockeren Boden, genug Wasser und obwohl man die Hecke etwas gerichtet hatte, blieb mir doch noch ein sonniges Plätzchen, zumal ich auch schon recht ausgewachsen erschien.

Dann aber, nach einigen Wochen der Isolation, geschah das Unfaßbare. Eines Nachts, ich hatte einen leichten Schlaf, hörte ich etwas. Ich wachte auf und sah nur noch, wie die Nachtwache der Ameisen erschreckt auseinanderlief. Dann ...wummps, standen plötzlich zwei Menschen neben mir, besser gesagt unter mir, sie waren einfach etwas kleiner als ich. Ehe ich meine Blätter noch richtig räkeln konnte, zupften sie an mir herum. Hier ein Blatt, da ein Blatt. Sie steckten ihre schnorchelnden Nasen in mein Geäst und seufzten leise.

Der eine sagte: "Aalteer..., wir haben ein Glück, seh dir diesen Busch an."

Ich bin kein Busch, dachte ich leicht erzürnt, doch was machte das.

Im nächsten Augenblick waren sie wieder verschwunden. Das waren die ersten Menschen in meiner Nähe. Was für komische Geschöpfe. Ich schlief wieder ein und mußte am nächsten Tag noch öfter darüber nachdenken, warum sie wohl so plötzlich aufgetaucht waren ?

Die Ameisen hatten sich wieder geordnet und bewachten mich konsequent weiter.

In der nächsten Nacht schlief ich besser. Ich träumte noch, als ein Rütteln und Schütteln durch meinen Körper bebte. Noch bevor ich richtig wach war hatten sie mich ausgebuddelt, in einen Topf gesteckt und dann keuchten sie mit mir davon. Sie waren wiedergekommen, alles dauerte nur Minuten.

Einer sagte: "Scheiße ist das schwer, wir hätten nicht soviel Erde mitnehmen sollen."

Der andere: "Wir wollen doch nicht, daß sie eingeht, oder ? Das muß hier genau der richtige Boden sein."

Er hatte keine Ahnung. Was hätte ich dafür gegeben meine Wurzeln einmal in humushaltige Erde zu stecken.

Ich wurde auf einen alten Dachboden geschleppt und dann gefoltert. Sie rissen mir in aller Seelenruhe gut 30 Blätter und 20 Blüten aus. Ich war fertig.

Sicher, ich freute mich über jede Abwechslung, doch unter diesen Umständen wäre ich lieber versteckt und bewacht im Garten geblieben.

Schon jetzt erkannte ich bei ihnen das eigenartige Verhalten, was mir auch bei den Ameisen aufgefallen war.

Sie redeten hektisch durcheinander und hatten ab und zu euphorische Ausbrüche: "Eh Alter, das wird ein super Horn.....hähähä"

Meine Blätter hatten sie in einen kleinen Backofen gelegt und nun saßen sie nervös davor und stritten sich darum wer die Temperatur regulieren darf und vor allem wie heiß man meine Blätter und Blüten werden lassen sollte. Laufend öffneten sie die Ofenklappe und betatschten meine Blätter.

Ich kapierte nichts von dem Theater und dachte nur daran, wie mir der Tod wohl schmecken würde. Wenn es auch im Garten nicht sehr rosig aussah, so hatte ich doch noch nie existentielle Ängste. Diesmal schon.

Ich hatte keine Angst vorm Sterben, doch ich fühlte mich noch zu jung.

Nach gut einer halben Stunde schalteten sie den Ofen ab und holten die Blätter und Blüten raus. Jetzt schnupperten sie wieder daran und kicherten glücklich.

Einer der Beiden fing an ein paar Blüten und Blätter zu zerstückeln. Viele kleine Stückchen alle auf einem Haufen. Dann kam der Andere mit einem Wassergefäß auf den Dachboden. Er sagte: "Ist das nicht geil. Da stand diese Pflanze schon ein paar Monate direkt vor unserer Nase und wir haben nichts gemerkt. Man Alter, wenn die so törnt wie sie riecht, dann fliegen wir heut Nacht....hähähähä."

Sie waren guter Stimmung und füllten die Blätter in ein kleines Glasrohr, was sie in das Gefäß steckten. Einer hielt sich das Gefäß an den Mund, der andere hielt Feuer an meine Pflanzenteile in dem anderen Rohr. Ich habe genau beobachtet, wie der Eine an dem Glasgefäß saugte und tief Luft holte. Im Gefäß war jetzt Rauch. Er saugte und saugte und dann........pprrruuuuust, er fing wild an zu husten und reichte dem Anderen das Gefäß. Der saugte jetzt auch und hustete ebenso heftig, dann sagte er mit rotem Kopf: "Guter Stoff Mann, findest du nicht auch ?" Sie grinsten sich an und wiederholten den Vorgang noch ein paar Mal. Danach setzten sie sich vor mich hin und sie schienen mich ein bißchen zu bewundern. Jedenfalls redeten sie über mich. Hier an dieser Stelle wurde meine weitere Zukunft beraten und ich konnte nur zuhören. Doch es hörte sich nicht schlecht an....

Ich hatte die Beiden nun schon etwas kennengelernt und sie waren mir nicht unsympathischer als die Ameisen oder meine anderen Bekannten. Der eine Mensch war anscheinend der Sohn der Familie Meierbeck, in dessen wilden Vorgarten meine Geschichte ihren Anfang gefunden hatte. Der andere war sein Freund.

Sie redeten und redeten:

"Ich hätte nie gedacht, daß Hanfpflanzen hier so groß werden können. Wußtest du das ?"

"Nein, aber ich finde es noch besser, daß sie auch wie verrückt törnt. Wie kann die bloß in unseren Vorgarten gekommen sein."

"Vielleicht durch einen Zugvogel aus dem Süden."

"Du spinnst Alter." Meierbeck Junior lachte laut los und sein Freund auch.

"Wir gehen morgen noch mal gucken vielleicht finden wir ja noch was. Ich habe die Pflanze ja auch erst vorgestern gefunden und ich brauchte nicht einmal ganz durch die Büsche krauchen, um zu erkennen was da steht. Aber vom Weg und von der Straße konntest du nichts erkennen."

"Das war Schicksal Alter." Sie lachten wieder los. Dann sagte Meierbecks Freund "Was meinst du wie lange wir davon rauchen können ?"

Meierbeck: "Na bei der Quali, sind das schon ein paar Wochen."

Sein Freund: "Glaubst du, daß die noch weiterwächst, sie ist doch schon gut zwei Meter hoch ?"

Meierbeck: "Ich weiß nicht aber wir sollten sie gut behandeln und wachsen lassen. Wir müssen uns erkundigen. Seh dir die vielen Blüten an, die können bestimmt noch ein bißchen zulegen."

Sie sahen ehrfürchtig zu mir auf.

Ja, ich war schon ein gutes Hanfbäumchen und ich hatte gute Aussichten, daß sich mein Wohlbefinden noch verbessern könnte. Meine Angst war verschwunden, die Beiden redeten darüber, daß sie mir einen größeren Topf besorgen wollten. Sie hatten vor sich ein Buch über Hanfpflanzen zu kaufen und mir neue Erde zukommen zu lassen und sie redeten von Pflanzenlicht, was ich nicht so ganz verstanden habe.

Noch war mir nicht klar, daß dieser dunkle Dachboden mein weiterer Aufenthaltsort werden sollte. Hier gab es wirklich nur wenig Licht.

Die Beiden schienen sich unsicher zu sein, ob sich denn der Aufwand auch lohnen würde, denn sie wußten nicht, wie lange ich noch wachsen könnte.

Sie hatten nicht Unrecht, nach den langen Wochen im Vorgarten war ich fast ausgewachsen.

Angst stieg in mir auf: "Aber nein...", sie konnten mich doch noch nicht abernten wollen. Von Minute zu Minute veränderte sich die Aussicht auf mein zukünftiges Dasein.

Sie rauchten noch mehr von meinen Blütenspitzen und planten, was sie an diesem heranbrechenden Tag noch alles besorgen wollten, dann ließen sie mich allein auf diesem dunklem Dachboden, in dem dicke Nebelschwaden herum schwebten. Meine Blätter hinterließen beim Rauchen einen süßlichen Duft, der selbst auf meine Sinne ziemlich berauschend wirkte, ich war überrascht.

Irgendwie wurde ich ganz leicht und locker, Mein Geist wurde wach, doch mein pflanzlicher Körper war wie eine müde, aber entspannte Hülle.

Durch ein kleines Fenster fielen schon die ersten Lichtstrahlen des Morgengrauen in den Dachstuhl. Ich mußte etwas schlafen und als ich wach wurde konnte ich etwas mehr auf dem Dachstuhl erkennen. Hier herrschte ein heiden Durcheinander. Ich wußte zwar nicht viel über Menschen, doch hier sah es nicht so aus, als würden sie hier leben. Es war ähnlich wüst, wie im Vorgarten der Meierbecks.

Alles war staubig und voller Spinnweben. Nur direkt um mich herum sah es so aus als würden sich hier öfter Menschen einfinden. Anscheinend traf sich Meierbeck Junior hier öfter mit Freunden.

Schon am nächsten Abend sah ich die Beiden wieder. Bis dahin hatte ich mir einige Gedanken um meine unsichere Zukunft gemacht, doch ich kam hier ja nicht weg. Die Beiden schienen mir jedenfalls keine Garantie für ein weiteres langes Leben.

Um so mehr staunte ich über das was ich sah. Meierbeck junior hatte einen großen Topf und einen Sack mit Blumenerde mitgebracht. Sein Freund brachte verschiedene angebliche Düngemittel und eine Lampe, die ein grauenhaftes Licht verstrahlte.

Sie waren immer noch spürbar aufgeregt und schritten sofort zur Tat. Sie steckten meine Wurzeln in den Topf und gaben mir frische Erde. Sie beratschlagten wieviel sie von den Düngern beimengen sollten. Dann wurde es interessant, sie kletterten in den Dachstuhl und versuchten die Lampe im richtigen Abstand aufzuhängen.

Solange sie hier waren hatte ich keine Angst. Anscheinend wollten sie mich am Leben erhalten. Sie waren glücklich. Sie rauchten meine Blüten und träumten von einer Plantage aus riesigen Hanfpflanzen. Dann blätterten sie in einem kleinen Buch über Hanf. Sie waren erstaunt, was man mit mir als Rohstoff alles anfangen kann. Ja, so eine Hanfpflanze ist sehr vielseitig.

Ich freute mich über ihre Begeisterung. Jedenfalls jetzt noch.

Nach ein paar Tagen mußte ich meine optimistische Einschätzung der Situation völlig über Bord werfen. Ich war einsam. Hier oben war nichts los. Es gab nur eine Spinne, zu der ich aber keine besondere Beziehung aufbauen konnte, da sie langweilig und uninteressiert nur ihre Spinnweben flickte und ab und zu ein paar verirrte Stubenfliegen aussaugte, die nervös umherflogen und ebenfalls wenig zu sagen hatten.

Das neue Licht nervte, die Jungs vergaßen es auszumachen. Ich hatte zu wenig Wasser und war kurz vor dem verdursten. Nur durch den spontanen Einsatz Meierbecks Schwester kam ich eine Zeit lang zu etwas Wasser. Dann wurde es lebensbedrohlich.

Innerhalb weniger Tage zeigte sich, daß sich ihr Interesse an mir, sich nur noch auf meine Blütenspitzen reduziert hatte. Alle drei Tage schnippelten sie an mir herum. Ich begann zu rechnen, wie lange es noch dauern konnte, bis ich Ratzekahl leer geschnitten war.

Ich mußte mich nun langsam mit dem Tod vertraut machen. Wieder sollte ein Leben einer Hanfpflanze seinem Ende zu gehen. Nun, ich liebte das Leben nicht übermäßig, doch der Tod schien mir doch zu fürchten.

Wenn ich in diesen Tagen so zurückblickte, so gab es doch eindringliche Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnerte. Ich muß auch sagen, daß das Leben im Garten für mich einen besonderen Stellenwert erhielt. Hier an diesem Ort wollte ich eigentlich nicht sterben.

Doch Meierbeck hatte kein Erbarmen. Schon nach zwei Wochen in dieser Einöde hatten sie mir über die Hälfte aller Blätter gerupft und es gab nur noch zählbare Blütenspitzen an mir.

Ich hatte kaum noch Kraft nach der Spinne zu sehen und lebte immer mehr in einer inneren Welt.

Die Jungs saßen ab und zu hier oben und rauchten mich vor meinen eigenen Augen langsam auf. Aber was konnte ich schon dagegen tun. Sie wollten nicht warten bis meine Samen reif sind und meine Tage automatisch gezählt waren.

Wenn sie rauchten überkam mich immer ein besonderes Gefühl. Manchmal schien es mir, als würde ich meinen pflanzlichen Körper verlassen und in anderen Sphären schweben. Es war als würde mein Geist, meine Seele, plötzlich nicht mehr an all die Blätter, Stiele und Stengel gebunden sein. Beim ersten Mal war ich überrascht, was für eine Wirkung mein Rauch hatte.

An dem letzten Abend, kurz vor meinem Tod, hatte ich auch dieses Gefühl. Die Jungs hatten noch ihre Freundinnen mitgebracht. Draußen regnete es in Strippen und sie hatten sich hier oben verkrochen, um zu knutschen und zu quatschen und natürlich, um zu rauchen. Ich wäre froh gewesen, wenn ich noch einmal im Regen stehen könnte, doch es sah nicht danach aus, erholt hätte ich mich von der Entblätterung sowieso nicht mehr richtig. Sie lungerten auf dem Boden herum und rauchten seelenruhig einen Joint nach dem Anderen.

Es war schon ziemlich spät und der Dachboden stand voller Rauch. Die Menschen waren schon eingeschlafen, aber mich überkam wieder dieses komische Gefühl. Mein Geist schien sich auszudehnen und auf einmal schwebte ich durch den Raum. Ich war kurz hier und dann dort und irgendwie spürte ich die Gedanken der schlafenden Menschen. Sie träumten und ich konnte in ihre Träume blicken.

Erst war es mir peinlich und ich sträubte mich ein wenig, doch nach und nach konnte ich ihre Empfindungen ganz gut verstehen. Alles um mich herum erschien mir in einem anderen Licht. Ich fühlte mich wie reine Energie.

Schon nach ein paar Minuten kam mir der Gedanke aus dem Dachboden zu fliehen, denn im Moment konnte ich meinen Körper verlassen.

Als ich mich selbst so aus etwas Entfernung ansah, wurde ich etwas melancholisch. Was war aus dem blühenden Hanfbaum geworden, der ich noch bis vor kurzem war. Jämmerlich entblättert fühlte ich mich schäbig.

Ich fragte mich, was wäre wenn ich hier rauskomme. Konnte ich dann auch wieder zurückkehren ?

Plötzlich räkelte sich Meierbeck junior und wurde wach. Er ließ seine Freundin los und setzte sich hin. Er suchte nach einem Jointkippen und zündete ihn an. Dann blickte er zu mir, also zu meinem Pflanzenkörper.

Kurz danach kam auch sein Freund zur Besinnung und sagte: "Ich brauch was zu trinken."

Meierbeck reichte ihm eine Flasche, dann sagte er: "Findest du nicht auch, daß wir sie ganz abernten sollten. Ihr fehlen sowieso schon zu viele Blätter."

Sein Freund blickte ihn zustimmend an.

Er sagte: "Das sind mindestens noch mal zwei von den Plastiktüten voll. Wir haben bestimmt noch zwei Wochen zu rauchen."

Bevor ich realisierte was die Beiden eben gesagt hatten, stürzten sie auf den jämmerlichen Pflanzenrest, den ich darstellte und grabschten wild nach meinen Blättern. Ich war so verärgert, daß ich völlig vergessen hatte, wo ich mich gerade aufhielt.

Ich mußte ja zurück. Bisher lenkten meine Gedanken meine Reise durch den Dachboden. Ich dachte daran, wieder in meinen Körper zu tauchen, aber irgendwas klappte nicht.

Die Blätter waren ratzfatz runtergerupft. Meierbeck hatte noch eine besondere Eingebung und sagte: "Ich schneide schnell die Stiele runter, da können wir noch Tee draus machen...." Er hatte schon eine Schere in der Hand und er setzte hinzu: "Und dann können wir den Dreck gleich runterschaffen." Womit er meine Wurzel meinte.

Ich war schockiert, dann mußte ich schreien: "Ich sterbe...", niemand hörte mich und meine leblose Hülle existierte schon nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form.

Es war paradox, denn ich lebte ja noch und hatte mitangesehen, wie man mich auslöschte.

Ich hatte zwar schon von einem Leben nach dem Tod gehört, aber ehrlich gesagt, daran geglaubt hatte ich nie. Jetzt war der Beweis jedenfalls angetreten.

Wenn mir mein Ende auch etwas abrupt und nebensächlich vorkam, so freute ich mich doch über die Erkenntnis, doch noch irgendwie am Leben zu sein.

Jetzt konnte es auch keine Konsequenzen mehr haben, wenn ich den Dachstuhl verlassen würde.

Sollte so der Tod beginnen ?

Noch ahnte ich nicht, daß ich damit den längsten Abschnitt meines Lebens antreten sollte.

In meinem Leben, verhaftet an die sterbliche Hülle, war ich ja in diesem Sinne nicht allzuweit rumgekommen, aber vieles kam zu mir und die alltäglichen Ereignisse waren recht abwechslungsreich.

Ob Ameisen oder Löwenzahn, ich hatte interessante Begegnungen, doch jetzt war ich ein mobiler Geist und konnte mich dort aufhalten, wo ich wollte.

Ich machte mir einen Spaß daraus durch Meierbecks gesamtes Haus zu schweben. Wände konnten mich nicht mehr aufhalten, ich konnte durch jede Art Materie schlüpfen.

Obwohl ich doch eine einfache Pflanze war, gewöhnte ich mich schnell an meine vergeistigte Existenz. Jetzt war mein Bewußtsein erweitert, bisher kannte ich dieses Gefühl nur, wenn Meierbeck mit seinem Kumpel meine Blätter geraucht hatten und ich den Rauch eingeatmet hatte.

Allerdings war ich in dem Zustand noch nie durch eine Wand geschwebt. Jetzt wollte ich es aber wissen und machte mich auf den Weg. Meierbecks Haus hatte interessante Ecken. Ich besuchte auch seinen Vater und seine Mutter, die seelenruhig in ihrem Bett schliefen. Seine Schwester kannte ich schon, sie hatte auch schon von meinen Blättern geraucht. Sie war nur ab und zu auf den Dachboden, seltener als Meierbeck junior. Sie setzte sich nur hin, las eine Zeitung und rauchte einen Joint, dann verschwand sie wieder. Im Gegensatz zu ihrem Bruder war sie harmlos. Sie hatte mich auch hin und wieder gegossen.

Meierbecks Haus war zwar interessant aber nicht die Welt und so verließ ich es noch in der gleichen Nacht.

Noch einmal mußte ich die Stelle aufsuchen, wo ich aufgewachsen war. Immer noch war ein Loch im Boden. Ich fragte mich, was wohl aus den Ameisen geworden war, die mich so streng bewacht hatten. Für sie muß es eine Fügung gewesen sein, als man mich verschleppte.

Ab diesem Tag öffnete sich für mich die ganze Welt. Ich bekam völlig neue Einblicke in das Leben. Vor allem hatte ich bisher keine Ahnung, wie viele Wesen in dieser Sphäre umherschwebten. Ich begegnete vielen meiner gestorbenen Brüder und Schwestern, doch hier existierten auch Seelen von Menschen und Tieren. Wir alle waren gleich im Reich der Toten und ich bekam viele neue Bekanntschaften.

Dieses Leben war sehr kommunikativ und ich lernte sehr viel über andere Lebewesen dazu. Ich hatte Zeit unendlich viele Seelen kennenzulernen. Meine Brüder und Schwestern, die ich traf, kamen aus allen Teilen der Welt. Wie es aussah hatten sie alle recht gute Kontakte zu menschlichen, wie tierischen Seelen.

Viele Menschenseelen die ich traf, sagten: "...das sie mal eine Hanfpflanze waren ? Kaum vorzustellen. Ich hätte nie gedacht...blabla."

Ich fand Menschen eigentlich recht nett, bis auf die Meierbeckfamilie. Im Leben war ich ja nur Wenigen begegnet, doch im Tod lernte ich um so mehr kennen. Ich war erstaunt, auf welch komplizierte Art und Weise sie existiert hatten. Ich brauchte lange um zu verstehen, was sie mir für unterschiedliche Dinge über ihre Lebensweisen erzählten. Bei allen Seelen die mir begegnet sind, waren die menschlichen, die mit den haarsträubendsten Geschichten.

Nur wenige hatten in ihrem Leben von meinen Blüten und Blättern geraucht. So wie sie erzählten, war ihr menschliches Dasein eher von Leid und Last geprägt. Die meisten schleppten ihre psychologischen Probleme mit bis in die Ewigkeit.

Die Wenigen, die mit Hanf schon im Leben Kontakt hatten, waren jedoch anders. Irgendwie waren sie lockerer und sahen nicht in allem und jedem ein mögliches Problem. Sie schienen auch als astrale Wolke glücklich zu sein und ich konnte mich gut mit ihnen verständigen. Wir philosophierten über die Zukunft und rätselten wie denn alles nun weitergehen würde.

Sie erklärten mir, was ich bis dato noch nicht wußte, wie denn so die Menschen in einem anhaltenden Anfall von Wahnsinn dabei waren unseren Planeten Erde völlig umzugestalten. Ihre Mitmenschen schienen aus ihrer Sicht eher als gefährlich einzustufen. Ja, er bestätigte mir tatsächlich, daß es bei den Menschen, ähnlich wie bei den Ameisen, Antihanfgesetze gab. Man sperrte sogar Menschen in Gefängnisse oder es geschah ihn noch Schlimmeres wenn sie Hanf rauchten.

Es war kaum zu glauben.

Jahre vergingen, in denen ich ein sehr geistvolles (...im wahrsten Sinne des Wortes.) Leben lebte. Dann entschloß ich mich, diesem Planeten den Rücken zu kehren und in eine weitere Epoche meines Lebens einzutreten.

Ich machte mich auf den Weg in die unendlichen Weiten des Universums. Ich wollte, wie viele andere Seelen auch, in eine andere Welt aufbrechen. Ich war mir sicher, daß mein Leben mich noch zu anderen Sternen führen wird.
Schon viele meiner Brüder und Schwestern waren auf diese große Reise gegangen und waren dabei den Geist der Hanfpflanzen im ganzen Universum zu verbreiten. Wir hatten alle Zeit der Welt. Lichtjahre hatten keine Bedeutung mehr für uns.

Der Geist des Hanfes war unsterblich und vielleicht würde ich eines Tages auf einem anderen Planeten wiedergeboren werden ?
 
 

Ja, das ist die Geschichte der lieben Maria Huana, eines der unzähligen Schicksale ausländischer Pflanzen in unserem Lande, die immer noch ein Schattendasein führen müssen, geächtet und verfolgt werden.

Kaum zu glauben , daß selbst AI (amnesty international) diese Verfolgung noch nicht gerügt hat. Nicht nur, daß viele Hanfpflanzen hemmungslos konsumiert werden, viele von ihnen werden auch mit brachialer Gewalt von staatlichen Kräften zerstört und vernichtet. Außerdem müssen viele von ihnen unter den härtesten Haftbedingungen aufwachsen. Ohne Erbarmen müssen sie in Schränken, Kellern, Dachböden oder in ähnlichen unwirtlichen Räumen aufwachsen.

Nur ihrem Lebensmut und ihrer bejahenden Lebenseinstellung ist es zu verdanken, daß diese Pflanze noch nicht ausgestorben ist.

Dennoch ist es mir ein Anliegen, daß man die verschiedenen Arten von Hanf in die Liste der bedrohten Pflanzenarten aufnimmt. Ja, ich gehe sogar soweit zu sagen, daß der WWF (world wildlife found) eine Sonderabteilung eröffnen sollte, die sich für den Erhalt und die persönliche Freiheit von Hanfpflanzen einsetzen sollte...