YUCATAN -- 2005 -- Ein Traveller Reisebericht

AGUA AZUL -- "Im wahrsten Sinne des Wortes"

Campeche hat eine wundervolle Altstadt, ruhig und restauriert. Ein wenig Spanien.

 

AGUA AZUL

Day 6
Agua azul, ....im wahrsten Sinne des Wortes!
Heute `nur` Dschungel pur! :-)

Heute führte mich mein Weg zuerst an einen Wasserfall in 'Mihasol' und dann an einen Fluss, den sie hier Agua azul nennen und der seinem Namen wirklich gerecht wird. Man nehme etwas Algemarin, verdünne es mit einem Hauch von Lindengrün und man erhält vielleicht den Farbton -- Das Wasser ist dennoch klar und endlich mal kühl -- Das heißt hier, Berliner Wasserleitungskühl + 7C Grad . Aber es ist erfrischend.
Der Fluss fließt quer durch den Dschungel und stürzt über eine Reihe endloser Kaskaden hinab. Ich habe mir die Mühe gemacht gut eine Stunde flussaufwärts zu kraxeln, wo auch kein weiterer mehr folgen wollte, bis ich dann, trotz einiger Klettereinlagen (man darf mich jetzt auch klein Reinhold nennen), vor einem Grossen Loch im Fels stand, woraus der Fluss in weißer Gischt herunter rauschte.
Man möchte 1000 Fotos machen, denn aus jeder Position, egal ob auf dem Bauch, kopfüber hängend, oder sonst wie, sieht alles anders aus. Ein Spiel aus Sonnenlicht und Farben.

Der Wasserfall MIHASOL
Der Wasserfall rauscht ca. 50 Meter in die Tiefe. In einer Höhle findet man Fledermäuse und sonstiges Getier.
Schwimmen war schön, sonst wollte wohl keiner, obwohl das Wasser glasklar ist.

 

 

Zuerst waren wir an einer anderen Stelle des Flusses, ungefähr 1 Stunde Autofahrt von den Wasserfällen und Kaskaden entfernt. Hier war der Fluss etwas breiter und wunderschön. Ich bin sofort baden gegangen. MAYA Kids kamen sofort angerannt und wollten Bananen Mangos und auch gekühlte Getränke verkaufen. Kein Problem, man tut was man kann, wenn man auch nicht jedem was abkaufen kann, so unterstützt man doch die kleinen Einnahmequellen der MAYA. Manche Touris fühlen sich belästigt davon, andere sagen wieder, das wäre Kinderarbeit, aber bei näherer Betrachtung ist dies hier jedenfalls der ganz normale Alltag und die Kinder haben auch einen gewissen Spaß dabei. Ich habe mir als kleiner Junge auch gerne Geld zum Taschengeld verdient und hätte meine Mutter es gebraucht, dann wäre es Ehrensache gewesen. Vieles wird dramatisiert, weil Westeuropäer dazu neigen, alles an ihrem Lebensstandard zu bemessen, doch das Leben auf der Welt sieht wahrlich anders aus. Dennoch müssen Menschen glücklich sein und viele sind es, warum auch nicht?! Materielle Wünsche sind nicht alles und schon gar kein Glücksindikator. Der Umkehrschluss wäre, dass bei der weltweiten Armut allerorts auf dem Planeten, Millionen von Menschen Selbstmord machen müssten, weil sie ihren Frustrationen nicht mehr Herr würden. Man braucht es nicht zu romantisieren, aber hier an diesem Fluss geht es den Menschen in ihren Hütten recht gut. Sie arbeiten schwer und mir kommen immer wieder schweißgebadete Männer mit schweren Säcken voller Mais aus dem Dschungel entgegen. Hier stimmt aber noch die Natur und es ist sicher was anderes, wenn die Kids in den Randgebieten von Mexico City aufwachsen. Überall gibt es Schulen und ich möchte meinen, dass sich alle Mühe geben, den Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen.
Ich bin viel Kindern begegnet, aber was ich nicht einmal gesehen habe, wie zum Beispiel in Deutschland üblich, dass ein Erwachsener genervt an einem Kind rumgezuppelt hat, es angeschrieen hätte, oder überhaupt gerügt. Das läuft hier anders. Kinder sind recht frei und dennoch wohlbehütet.
Ein Stück weiter oben führt eine Hängebrücke über den Fluss, die zwar Vertrauen erweckt, aber dennoch quietscht und wackelt, einige Bretter sind gebrochen, sie ist ca. 100 Meter lang. Man kann sich auch von dem Fährservice bedienen lassen, den ein ca. 5-6 jähriger Junge betreibt. Auf einem Floss aus drei Baumstämmen rudert er auch zwei Personen sicher rüber.
Ein weiterer kleiner Junge, wohl eher 4, kaut an einer riesigen grünen Frucht mit weißem Fruchtfleisch und sagt dann mit seinen braunen unendlich tiefen Augen: ¨tarme un peso¨ (Gib mir einen Peso) und setzt dann noch geschickt hinzu, dass er dann die Schule bezahlen kann. Man kann nicht genug 2 und 5 Pesostücke in der Tasche haben, um alle glücklich zu machen. Aber ehrlich gesagt, die Mayanpeople leben arm aber in einer doch intakten Umwelt. Ich hoffe, sie sind sich bewusst darüber, welcher Reichtum ihnen noch zu Füssen liegt. Die Kiddies sind nur am spielen, lachen und Dummheiten machen, sie werden mit viel Liebe aufgezogen und beteiligen sich geschickt am Lebensunterhalt.

Agua Azul liegt in der Naehe von Palenque und wie ich schon erzählt habe, es lohnt sich, ein paar Tage in dem Gebiet zu verweilen. Man kann hier direkt am Fluss wohnen und zahlt für zwei Personen kaum mehr als 15$.
Hätte ich insgesamt mehr Zeit gehabt, dann wäre ich ein paar Tage dort geblieben, wie an manch anderen Orten auch.

Viele Worte muss man hier nicht verlieren....

 


5 Peso für eine Flossfahrt mit einem ca. 6jährigen Jungen. Abenteuer pur :-)
1 Stunde Fussmarsch, bis ich die Stelle gefunden hatte, wo es nicht mehr weiter ging.No Touris anymore...
Das Leben spielt sich hier noch in intakter Umwelt ab.

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