YUCATAN -- 2005 -- Ein Traveller Reisebericht

Zurück nach Mexico -- TULUM

Die Rückreise war lang und anstrengend, durch GUATEMALA und BELIZE, was ein bißchen anders ist... Dann endlich STOP in TULUM
Endlich wieder MEER.

Zurück in Mexico -TULUM

Ok -- Das war nun hart -- seit mehr als 24 Stunden auf den Beinen, schlafen war in Flores (Guatemala) nicht mehr möglich, es war zu heiß nachts.
Um 5.oo sollte der Bus kommen, kam aber erst kurz vor 6.oo und dann ging's endlich los -- Stunde um Stunde Fahrt, manchmal mit viel Urwald, doch immer hing der Geruch von verbranntem Wald in der Nase -- Leider -- Die Eindrücke wechseln von Romantik bis "hier möchte ich nicht begraben sein"
Dann die Grenze von Belize -- fuck up -- Viel Stress und alles geht um die Kohle - Bei der Ausreise soll ich mal wieder 2$ bezahlen, habe es mal mit Diskussion probiert: "Die deutsche Botschaft hat gesagt, wir brauchen nichts bezahlen?!" OK, hat geklappt -- Ne Cola gewonnen . Einige im Bus wollen in Belize bleiben und bekommen einen Schock -- Schweizer sollen 100$ für ein Visum bezahlen -- Einige bezahlen, andere ändern ihre Pläne.

Der Norden von Belize ist völlig anders -- Negroide Bevölkerung -- Alle sprechen englisch und leben so ein bissel den "us american way of life". Ich bekomme das Gefühl, dass es ein Land ist, was nicht wirklich regiert wird, eher selbstorganisiert -- Die Läden heißen: "Witz wholeshop";"Tan´s Cafe"; "Herold´s Cars" usw.
Stop in Belize City -- Von dort kann man auf die vielen wundervollen Inseln von Belize, wie z.B. 'Islands Bonitas' und andere -- Für mich wär's im Moment nichts -- Bin froh, wenn ich wieder Mexico bin...

So, da bin ich jetzt auch nach 15 Stunden Fahrt + den Tag davor, sitze nun in Tulum.
Zuerst sind wir an die Playas gefahren in der Hoffnung dort ein Zimmer mieten zu können -- doch das war diesmal ein Schock. Das erste Hostel hatte Hütten am Strand, er wollte sage und schreibe 20$ per Nacht, hihihihahaha! Da ist am Strand schlafen gesünder. Die Matratzen waren voller Löcher, die Tür lies sich nicht schließen, Sand im Raum, kein Strom! Das nächste Beachhotel war voll und wir hätten 60$ bezahlt, allerdings sehr luxuriös. So sind wir weg von der Küste und haben ein gutes Zimmer direkt in TULUM gefunden -- Meine italienischen Freunde habe ich im Stress verloren -- Shit -- Teile mir jetzt ein Zimmer mit einer Schweizer Studentin -- Sie ist 20 und mehrere Wochen hier allein unterwegs -- Strong girls -- Überhaupt sind hier viele junge Mädchen allein unterwegs, mehr als Jungs, was ist los mit den jungen Männern? Ich habe damals mit 15 meine erste Reise allein angetreten.
Die Gegend um Tulum ist auch sehr schön und man kann von hieraus gute Touren unternehmen, z.B. nach Chichen Itza.

Nächsten Donnerstag muss ich back in Town "Berlin" Jetzt werden noch ein paar Unternehmungen gestartet und vor allem mal das karibische Meer genossen.

Tulum -- Gestern hat es mich umgehauen, verstopfte Ohren, verbrannte Haut, "really too much sun" -- Das Wasser wollte nicht mehr aus den Ohren, nachdem ich stundelang in der Brandung vor Tulum herumgehopst bin. Nichts half, kein Schütteln, keine Q-Tips -- Da ich echt Respekt vor Mittelohrentzündungen habe, habe ich am Samstag einen Doktor aufgesucht -- Ich dachte immer, Ärzte müssen perfekt englisch sprechen, aber neeee, so musste ich mich mit meinem pocito spanisch durchschlagen -- 30$ kostet es, was immer er auch tun will. Zuerst schien er mir kaum Interesse an meinem Fall zu haben, mit mexikanischer Gelassenheit, lies er mich sitzen, obwohl es keinen anderen Patienten gab. – Na, aber dann, "ach Alemania", mag wohl an meinem T-shirt der "Red skins" gelegen haben, dass er mich etwas warten lies.
Wie auch immer, bevor er mich behandelte, musste er jetzt erst mal wissen, woher ich komme, wohin ich gehe, wie lange denn wohl so ein Flug dauert nach Deutschland-- Zum Glück hatte ich noch keine Schmerzen, konnte nur kaum noch was hören auf der rechten Seite -- Das Zimmer wurde spannend verdunkelt und er holte ein Sichtgerät hervor. Dann die Diagnose --> "Hongos" -- Schreck las nach -- Pilze im Ohr??? Der Dschungel macht es möglich, zumal ich wirklich keine Wasserstelle ausgelassen habe, in die man hineinspringen kann: Seen, Flüsse, Wasserfälle -- Meine Begleiter waren da meist weniger enthusiastisch.
Eine kurze kräftige Spülung und er zeigte mir das Sekret, ähem, vergessen wir's .
Nun habe ich noch für 15$ Antibiotika bekommen und 5 Tage Schwimmverbot, wobei ich gleich fragte, ob ich mit Watte trotzdem schwimmen kann, Na ja, mit ernster Miene stimmt er zu.
Als ich aus Chetumal nach Tulum kam, saß eine kleine Person mit im Bus -- Ein hübsches Mädel, 20, Schweizerin, multilingual. Ohne zu lügen, kaum größer als 160cm, 45 Kilo schwer -- In Tulum haben wir uns zusammengetan -- Zuerst teilten wir ein Zimmer, dann einen Minibungalow, direkt an der Playa.
...Jetzt kommt's –
Sylvie, (wir sprachen auf englisch miteinander, da sie aus dem französischen Teil der Schweiz kommt, sie verstand zwar deutsch, aber in englisch war es einfacher) hat einen Trekkingrucksack wie ich, doch komisch, ihrer ist fast doppelt so schwer, sage und schreibe 29 Kilo und dies bei ihrem Gewicht -- *lach*
Als ich ihr helfen will, kommt die Antwort: "Nein, ich kann das selbst tragen". Seit etlichen Wochen reist sie nun schon durch Guatemala, Honduras, Costa Rica, Mexico -- Allein --.
Ich sage nur Hut ab vor ihrem Selbstbewusstsein. Sie ist "Athletic Rock´n roll" Weltmeisterin. Ich fragte sie, ob sie nicht doch irgendwie Angst hat?
"Na klar, aber die zeige ich doch nicht".
Am nächsten morgen wollten wir zusammen nach Chicen Itza, sie danach weiter in Richtung Palenque, wo ich ja schon war, doch am Busbahnhof ist mir schon um 8.00 die Hitze in den Kopf gestiegen -- Ich kann nicht mehr -- Ich will nach Hause nach Puerto Morelos. Wir verabschieden uns und ich gehe wieder nach Puerto Morelos, was ich so liebe und wo alles anfing -- So da bin ich nun.
Meinen Ohren geht's besser, und ich spanne mal aus -- Donnerstag abend fliege ich schon wieder zurück. Und wenn ich auch am Anfang gesagt habe, dass die Zeit hier viel länger dauert, so ist sie doch schon schnell vergangen. Die nächsten Tage ist noch folgendes auf dem Programm: Chicen Itza und Tauchen im Korallenriff, direkt 400 Meter vor meiner Haustür in Puerto Morelos. Auch mal so ein Tag die Seele baumeln lassen, wäre nicht schlecht, "chill out".

Ich mache mir viel Gedanken darum, wie nun die Unterschiede der Lebensqualität in diesem Lande gegenüber Deutschland ist. Mich interessiert das sehr. Ich komme zu keinem klaren Schluss und werde noch viel Zeit brauchen, um dies zu klären -- Mexico kommt mir jedenfalls nicht deutlich ärmer vor, denn die Menschen strahlen sehr viel Freude aus. Ich habe weder Hunger, noch Bettler gesehen, nicht einmal Leute die für ein paar Peso die Scheiben der Autos wischen, wie in Berlin. Auch Guatemala hat mich nicht erschreckt, sondern nur verblüfft, Aufbruchsstimmung.

Kolumbien, Bolivien, Venezuela könnten einen anderen Eindruck hinterlassen -- Aber da war ich nicht!!

Was mich an den Europäern hier hin und wieder stört ist, dass doch vieles über das Geld läuft --- Billig, billiger, am billigsten und dafür erwartet man -- exklusiv, exklusiver, am Exklusivsten.
"Asi es la vida" (So ist das Leben) und es kann wirklich schön sein. Ich werde in Deutschland von dieser Reise bestimmt viele Monate zehren, wenn es heißt, "Weiterarbeiten und soziale Probleme wälzen"



Der Regen beginnt, denn schließlich ist ja hier Regenzeit. STört aber nicht, da er warm ist und die Wolken immer wieder aufreißen und die liebe Sonne durchlassen.


TULUM, einst eine Hafenstadt, die wahrscheinlich Handelstützpunkt zum Amazonasbecken war
 
 
 
Hier habe ich gewohnt, malerisch karibisch, mit Strom und Hängebett -- Dusche und Klo ist außen. Preiswert und gut!


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